Noch drei Wochen…

imageWenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, dann bin ich doch einigermaßen froh. Die schlimme Zeit ist definitiv vorbei. Draußen ist es nun schon lange hell und auch der letzte Schnee wird bald verschwunden sein. Je mehr dunkle und trockene Flächen ich überlaufe, desto mehr muss ich in mich hineingrinsen.

Greif hin oder her. Bisher bin ich doch ganz gut durchgekommen. Der Formaufbau ist sehr deutlich spürbar, knapp sieben Kilo hab ich runter, meine Motivation ist ungebrochen. Noch drei Wochen also.
Wenn ich nicht völlig durchdrehe, wenn ich nicht völlig durchdrehe… dann wird am 21. April abgerechnet. So langsam fängt es an zu kribbeln. 🙂

Tag 34 – Vier- und Marschlande

Heute stand der vorletzte lange Lauf im Plan. Also wieder 35km mit der allseits beliebten Endbeschleunigung – über die letzten 12km!
Beim gestrigen Training hab ich freudigerweise Fabian getroffen, den ich auch schnell für die heutige Etappe begeistern konnte. Auf in die Vier- und Marschlande. Mal raus aus der Stadt..
Kaltehofer Hauptdeich, unter der A1 durch und auf dem Moorfleeter Hauptdeich weiter zur Tatenberger Schleuse. Dann scharf rechts auf den Ruschorter Hauptdeich und immer weiter auf der schönen schneefreien Straße.
Ein optisches Highlight in Spadenland ist sicher der „Goldene Kringel„. Wenn ich das Projekt hier überleben sollte, lad ich euch dort mal zum Kaffee ein. 🙂

Über den Gauerter bzw. Overwerder Hauptdeich vorbei an Ochsenwerder, hier trifft man dann linker Hand auf den Oortkatensee. Eine coole Location im Sommer. Die Wassersportler hielten sich allerdings noch bedeckt. Auch Triathleten waren zum Glück nur wenige unterwegs (wohl zu kalt).
Beim Kichwerder Landweg sind wir links eingebogen und kurze Zeit später in den Süderquerweg. Die halbe Strecke war schon mal im Sack. Auf dem Ochsenwerder Landscheideweg ging’s dann wieder zurück. Mit etwas schweren Beinen war es nun Zeit, sich langsam auf die Endbeschleunigung einzugrooven. Hinter der sensationellen Polizeistation von Fünfhausen gab’s dann die Sporen. Die nächsten 12km also im Marathonrenntempo.
Der Weg entlang der Dove-Elbe entschädigt aber einigermaßen für die Strapazen. Kaum Autos und ein toller Ausblick. So konnten wir die letzten Kilometer doch ziemlich fix abspulen. Den letzten sogar in 3:57min. Und genauso soll es ja sein.

Ich sehe grad, Cécilia ist auch schon im Ziel. 56km in 05:38:35h. Glückwunsch und Respekt, Digga! 😉

Tag 29 – REKOM

Der heutige Tag hat ganz klar nach REKOM gerufen. Und siehe da, der Meister sieht das genauso.

Aus dem Manifest
„Heute ist ein höllisch gefährlicher Tag. Einen Tag nach dem Wettkampf ist deine Hormonproduktion immer noch nicht wieder auf normale Werte heruntergefahren. Das ist ein Überbleibsel aus unserer tierischen Vergangenheit. Du hast deinen Körper in die härteste Kampfsituation gebracht, die möglich war.
[…]
Ziehe deine weichsten, weitesten Schuhe an. Gehe in den Wald und lasse Dich treiben. Genieße deine Umgebung und vergiss einmal das Wort Leistung. Falls es dir überhaupt schwer fällt zu laufen, brich dein Training ab und schone Dich. Sorge für viel Schlaf. Sauna, Massage und seelische Entspannung sind angebracht.“

Genau das habe ich gemacht. Eine sehr entspannte Runde zum Flughafen – plane-spotting im Vollmond. Coole Kulisse. Dick eingepackt, es war arschkalt.
Zur Belohnung gab es danach eine Stulle extra und einen Brandy. Jetzt sind die Füße warm. 🙂

Seit ich „mit GREIF“ trainiere, hat diese Form der aktiven Erholung für mich einen ganz besonderen Stellenwert. Der Lauf danach (nach einer harten Einheit) ist meines Erachtens extrem wichtig und wird leider häufig einfach durch Nichtstun ersetzt.
Selbst wenn ihr grad ins Ziel gelaufen seid, lauft noch mal 200-300 Meter ganz locker aus. Das muss nicht schön aussehen, spart euch aber vielleicht 1-2 Tage Regeneration bzw. bösen Muskelkater.

Probiert es mal aus…