Einfach mal nicht Laufen! Das war das Motto des heutigen Tages.
Aber garnix machen? Nö!
Also haben wir uns zwei Räder geschnappt und sind durch den kargen (!) Norden gestaubt. Immerhin hab ich die ideale Langstrecke für Samstag entdeckt. 🙂
Archiv für den Monat: Februar 2013
Tag 3 – Highway to Hell
Heute standen 6 x 1000m auf dem Plan. Um auch das gleich vorwegzunehmen, diese Einheit gehört nicht zu meinen Lieblingen.
Auf den ersten Blick klingen sechs Kilometer erstmal harmlos. Aber auf den zweiten schon nicht mehr ganz so. Mir war schon klar, dass ich keine Jahnkampfbahn vorfinden würde, also entschied ich mich für die Bundesstraße mit den tollen Markierungen. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass das erste sichtbare Kilometerschild fünf Kilometer vom Hotel entfernt war und zwar direkt in der Wüste. Bei ca. 22 Grad und wolkenfreiem Himmel war das schon mal ein großzügiges Warmlaufen. Grr..
Die Strecke bis zum nächsten Schild (genau 1000 Meter) schien perfekt: Vom Start weg flach, dann in eine leichte Rechtskurve fallend und unmittelbar danach eine lange gleichmäßige Rampe hoch. Nach ca. 700m ging es wieder leicht bergab, um noch mal richtig aufzudrehen und dann kam auch schon das Schild in Sichtweite.
Der erste Durchlauf war ernüchternd. Ich hatte ständig Schiss, in den Gegenverkehr zu rennen. Im Ziel waren es dann knapp unter 4min. Laut Plan also zu langsam. Greif, geht’s noch?? Zurück dann traben, wie herrlich! Ich bin auf einen 6er Schnitt runter und hab den kühlen Rückenwind genossen.
Die nächsten Läufe waren dann schon besser. Schneller als 3:40 wurde ich aber nicht, was ich auch nicht schlimm finde.
Es hat schon was Archaisches zwischen den kilometerlangen Dünen umherzupeitschen.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr richtig schnell und am Limit seid?
Es kommt mir dann immer so vor, als würden Teile meines Gehirns verbrennen (weil sonst nix mehr da ist) und ich gehe auf eine sehr spezielle Reise.
Die fünfte Runde war so eine (Reise). Selbstbewusst schnaubend auf der Gegenfahrbahn, die Augen aufgerissen wie auf dem elektrischen Stuhl, im Hintergrund ziehen Gizeh und Ayers Rock vorbei. Tack, tack, tack.. Und plötzlich ist alles vorbei. Schade aber auch.
An die letzte Runde kann ich mich nicht mehr erinnern. Da muss ich ohnmächtig gewesen sein. Nur an den Nachhauseweg erinnere ich mich gut. Es muss ein Triathlet gewesen sein, der mich nicht vorbei lassen wollte. Hat er aber dann doch.. 🙂
Und so sind aus 6×1000 dann am Ende doch 24km geworden.
Danke für diesen tollen Tag, lieber Peter Greif.
Abendessen überspringe ich heute wohl, das Bett ruft… Und morgen ist RUHETAG!!!
Tag 2 – Beam me south, Scotty!
Für das heutige Training hab ich etwas mehr Aufwand betrieben. Auf dem Programm standen 20 Kilometer extensiv extern. 🙂
Deutlich trockener, deutlich wärmer. Da lassen sich die nächsten km einfach nur so abspulen. Die Woche ist gerettet.
Cheers, Svensson
PS- Von der Wüstenetappe (war ein Versehen und deutlich sandiger als um die Alster) erzähl ich lieber nix, sonst gibt’s wieder Mecker.
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Tag 1
Der erste Tag ist überstanden. Laufen im Regen, aber immerhin war es noch hell.
Zwei mal um die Alster. Auf dieser Strecke sollte mir nix Unvorhersehbares passieren und so war es auch. Business as usual. 🙂
Das heiße Herz
Vitamin M
Wer einen Marathon laufen und vor sich selbst bestehen will – womöglich noch auf Zeit,
der braucht vor allem eines: Motivation.
Es reicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht, sich am Tag des jüngsten Gerichts an den Start zu stellen und dann einfach locker und fluffich loszurennen.
Ok, mit Ausnahme der Kollegen aus der kenianischen Hochebene.
Es reicht auch nicht, vier oder acht Wochen vorher mit dem Training anzufangen.
Ein gut vorbereiteter Frühjahrsmarathon fängt idealerweise schon im Dezember an.
Das ist genau die Zeit, wo es draußen (insbes. in Hamburg) so richtig gemütlich ist. Dunkel, nass und kalt. Das Beruhigende ist, dass sich diese drei Adjektive in den nächsten zwei Monaten überhaupt nicht ändern werden.
Wer mal morgens um halbsieben im Eisregen zwei Runden um die Alster gerannt ist, der muss einfach motiviert sein. Oder doch nur irre?
Um es vorweg zu nehmen, ich bin motiviert – hochmotiviert. 🙂
Ehrlich gesagt, waren es zwei Ereignisse, die mir die Entscheidung leicht gemacht haben. Am 1. Weihnachtstag liefen Rocky III und Rocky IV. Einen Tag später fiel mir mal wieder Peter Greifs Countdown in die Hände.
Raus aus der Komfortzone!
Das muss man sich mal reinziehen. Tage-, wochen-, vielleicht sogar monatelanges Training, 5-7 Einheiten die Woche – bei Wind und Wetter. Nicht krank werden, gesund und kohlehydrahtarm essen, nach Möglichkeit keinen Alkohol….
Nur um einmal im Jahr wie ein Berserker den Gorch-Fock-Wall hochzupeitschen, in der Karolinenstraße die Arme in die Luft zu strecken und den Tag mit den Worten abzuschließen: Geht doch!
Wenn also heute in einer Woche das „offizielle“ Training beginnt, habe ich schon einige Stunden auf der Uhr. Dennoch blicke ich extrem gespannt auf die letzten knapp 900 Kilometer. Und ja, das alles nur für einen Lauf. Den aber bitte unter unter 3h! 😉