Das war die erste Woche. Eigentlich gar nicht so schlimm für den Anfang. 🙂
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Tag 6 – the long distance
Aus dem Manifest:
Dieses ist eine deiner wichtigsten Einheiten. Wir haben im Laufe der Jahre lernen müssen, dass es nicht genügt, wie im Ur-Count-Down nur eine gewisse Zeit z.B. 3 h zu laufen, sondern es müssen minimal 35 km sein … Ein
hochtrainierter junger Mann schafft mit einem 4:30 min/km-Tempo aber 40 km.Lasse dir bitte nicht von jemanden flüstern, der sich gut mit deinem „inneren Schweinehund“ versteht, dass 30 km reichen. Das ist in keinem Fall genug!
Frühstück um 8. Zu dieser Zeit waren die meisten Rentner noch im Bett.
Los ging’s pünktlich um 10. Mit zwei Fläschchen Wasser, Gels, einem Riegel und 10EUR. Das mache ich normal nie, vielleicht liegt’s am Alter.
Die Tour sollte ähnlich sein wie gestern, nur halt länger. Leider hatte ich von Anfang an derben Gegenwind (gefühlte WS8). Da muss ich nix schönreden, nach 10km war ich schon recht angebrütet. Dann bin ich auf die Straße nach Lajares abgebogen. Ein 7km langes schwarzes Teerband, das vermeintlich spielerisch und lotrecht zwei Orte verbindet – wenn man die Höhenmeter ausblendet, denn von denen gab es reichlich. Kombiniert mit dem satten Nordost ergab das dann die volle Mischung. Es hat echt keinen Spaß gemacht, ich hatte große Mühe, den gewünschten Schnitt zu halten.
In Lajares hatte ich dann die knapp 18 voll, so dass ich guten Gewissens umkehren konnte. Same same, but different!
Bis nach Majanicho hatte ich tatsächlich seitlichen Rückenwind, aber dann… Aber DANN bin ich in einen kleinen Sandsturm geraten. So was hab ich echt noch nicht erlebt. Die Luft war komplett braun, die Sicht teilweise unter 30m und die Sandkörner sind dir wie Nadeln von hinten in den Nacken geflogen. Genial!
Da musste selbst ich beißen. 🙂
Bei KM29 hatte ich dann irgendwas neongelbes auf 12 Uhr. Das konnte doch nicht sein, da war noch ein Läufer. Es dauerte noch gute 5 Min, dann hatte ich ihn und durfte die letzten Kilometer zusammen mit einem kleinen Spanier leiden – auch er hatte bereits drei Stunden auf der Uhr.
Ziemlich platt und mit einem leicht verkrusteten Gesicht war ich dann irgendwann wieder im Hotel und musste Jule erstmal erklären, wieso ich mir sowas immer wieder antue. Ich weiß es nicht. Aber ich werde es bestimmt wieder tun. 😉
Es war heute nicht der beste Lauf, aber geschadet hat er sicher auch nicht. Morgen locker 2 x 10KM, wenn ich je aus dem Bett komme…
Keep on running
Svensson
Tag 5 – Easy
Heute stand mal wieder ein extensiver Dauerlauf auf dem Zettel. Erstmal raus aus Corralejo… 20km locker entlang der schroffen Küste bis nach Majanicho und wieder zurück. Vorbei an den diversen Bahias, wo schon ungeduldig diverse Dudes auf ganz beschauliche Tubes warteten. Altobelli!
Ein bisschen neidisch war ich schon auf diese Wellen und die Fähigkeit, ebendiese zu beherrschen. Immerhin hab ich die Schotterpiste beherrscht. Meine Beine waren leichter denn je und so war ich nach gut eineinhalb Stunden auch schon wieder zurück.
Bisher gibt es auch gar nix zu klagen, nur meine Handrücken und Stirn werde ich ab sofort besser einkremen. Ich komme ja schließlich nicht von der Insel. 😉
Siesta
Tag 3 – Highway to Hell
Heute standen 6 x 1000m auf dem Plan. Um auch das gleich vorwegzunehmen, diese Einheit gehört nicht zu meinen Lieblingen.
Auf den ersten Blick klingen sechs Kilometer erstmal harmlos. Aber auf den zweiten schon nicht mehr ganz so. Mir war schon klar, dass ich keine Jahnkampfbahn vorfinden würde, also entschied ich mich für die Bundesstraße mit den tollen Markierungen. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass das erste sichtbare Kilometerschild fünf Kilometer vom Hotel entfernt war und zwar direkt in der Wüste. Bei ca. 22 Grad und wolkenfreiem Himmel war das schon mal ein großzügiges Warmlaufen. Grr..
Die Strecke bis zum nächsten Schild (genau 1000 Meter) schien perfekt: Vom Start weg flach, dann in eine leichte Rechtskurve fallend und unmittelbar danach eine lange gleichmäßige Rampe hoch. Nach ca. 700m ging es wieder leicht bergab, um noch mal richtig aufzudrehen und dann kam auch schon das Schild in Sichtweite.
Der erste Durchlauf war ernüchternd. Ich hatte ständig Schiss, in den Gegenverkehr zu rennen. Im Ziel waren es dann knapp unter 4min. Laut Plan also zu langsam. Greif, geht’s noch?? Zurück dann traben, wie herrlich! Ich bin auf einen 6er Schnitt runter und hab den kühlen Rückenwind genossen.
Die nächsten Läufe waren dann schon besser. Schneller als 3:40 wurde ich aber nicht, was ich auch nicht schlimm finde.
Es hat schon was Archaisches zwischen den kilometerlangen Dünen umherzupeitschen.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr richtig schnell und am Limit seid?
Es kommt mir dann immer so vor, als würden Teile meines Gehirns verbrennen (weil sonst nix mehr da ist) und ich gehe auf eine sehr spezielle Reise.
Die fünfte Runde war so eine (Reise). Selbstbewusst schnaubend auf der Gegenfahrbahn, die Augen aufgerissen wie auf dem elektrischen Stuhl, im Hintergrund ziehen Gizeh und Ayers Rock vorbei. Tack, tack, tack.. Und plötzlich ist alles vorbei. Schade aber auch.
An die letzte Runde kann ich mich nicht mehr erinnern. Da muss ich ohnmächtig gewesen sein. Nur an den Nachhauseweg erinnere ich mich gut. Es muss ein Triathlet gewesen sein, der mich nicht vorbei lassen wollte. Hat er aber dann doch.. 🙂
Und so sind aus 6×1000 dann am Ende doch 24km geworden.
Danke für diesen tollen Tag, lieber Peter Greif.
Abendessen überspringe ich heute wohl, das Bett ruft… Und morgen ist RUHETAG!!!
Tag 2 – Beam me south, Scotty!
Für das heutige Training hab ich etwas mehr Aufwand betrieben. Auf dem Programm standen 20 Kilometer extensiv extern. 🙂
Deutlich trockener, deutlich wärmer. Da lassen sich die nächsten km einfach nur so abspulen. Die Woche ist gerettet.
Cheers, Svensson
PS- Von der Wüstenetappe (war ein Versehen und deutlich sandiger als um die Alster) erzähl ich lieber nix, sonst gibt’s wieder Mecker.
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Tag 1
Der erste Tag ist überstanden. Laufen im Regen, aber immerhin war es noch hell.
Zwei mal um die Alster. Auf dieser Strecke sollte mir nix Unvorhersehbares passieren und so war es auch. Business as usual. 🙂